traumaVITA

Information und Sensibilisierung für den Umgang mit Traumafolgen, bevor diese chronifizieren
Alle Menschen machen im Laufe ihres Lebens potentiell traumatisierende Erfahrungen, das lässt sich nicht verhindern. Komplikationen bereits vor oder während der Geburt, lebensbedrohliche Erkrankungen, Unfälle oder der Verlust geliebter Menschen, Erleben von Krieg, Flucht, Vertreibung, um nur einige Beispiele zu nennen. Ob daraus jedoch eine lebenslängliche Einschränkung bis hin zu krankheitswertiger Störung wird, hängt von weiteren Faktoren ab: Zum einen von den Umständen, unter denen das traumatische Ereignis stattfindet und zum anderen davon, welches Wissen über Trauma und die Folgen und welche Ressourcen im Umgang damit den Betroffenen zur Verfügung stehen. Je lebensgeschichtlich früher das traumatisierende Ereignis stattfindet, desto schwieriger sind die oft viel später auftretenden Folgen zuzuordnen. Traumafolgen vorzubeugen, die schon in Ereignissen vor dem Erreichen der Sprachreife wurzeln (frühes Bindungstrauma), sind daher unser besonderes Anliegen.

Eine erste praktische Umsetzung erfolgte über das Pilot-Projekt TrauMaTRIX. Zu diesem Zweck haben wir mit dem Forum Prävention (Bozen) und dem Kinderdorf Vorarlberg/Netzwerk Familie die „ARGE Traumafolgenprävention“ gegründet. Das gemeinsame Ziel besteht darin, praktisches und theoretisches Wissen über Traumafolgen mit dem Schwerpunkt früher Bindungstraumatisierung so aufzubereiten, dass die Praktiker:innen in den Bereichen der Prävention und der Frühen Hilfen dieses Wissen in ihrer täglichen Arbeit anwenden und an die unterschiedlichen, direkten Zielgruppen weitervermitteln können. Über diesen Ansatz der praktischen, zielgruppengerechten Umsetzung ist Nachhaltigkeit bestmöglich gewährleistet. Dabei legen wir Wert auf Traumasensibilität in Sprache, Inhalt und auch in der Form der Vermittlung.
Die Umsetzung dieses Pilotprojektes erfolgte im Zeitraum von 2019-2023. Projekthintergründe, Inhalte und Form der Umsetzung können auf der Website https://traumafolgenpraevention.com nachgelesen werden.

Die in diesem Zusammenhang entwickelten Traumafolgenpräventions-Angebote stehen nunmehr, vorrangig den Fachstellen für Prävention und den Frühen-Hilfen-Einrichtungen, aber auch anderen Gesundheits-, Sozial- und Bildungseinrichtungen zur Verfügung.

Das Pilotprojekt TrauMaTRIX

Über dieses Projekt gibt es eine eigene Web-Side.

Weitere Information finden Sie unter https://traumafolgenpraevention.com

 

confidens

Traumasensible Schreibangebote (Journal-Writing Therapy)

Unser Motto „confidens“ bedeutet, übersetzt aus dem Lateinischen, zuversichtlich, mutig, voller Vertrauen, aber auch verwegen und dreist …

So sind unsere Schreibangebote gestaltet. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: es werden Texte kreiert, Geschichten geschrieben, es wird collagiert, gekritzelt, geklebt u.v.m., um einzutauchen in den Schreibfluss, sich selbst auf die Schliche zu kommen, und sich mit Humor und frechen Ideen aus den eigenen Zwängen und überholten Mustern zu befreien.

Die Referent:innen verfügen über traumatherapeutische und -pädagogische Aus- und Fortbildungen, wodurch eine traumasensible Ausrichtung und Umsetzung dieser Schreibangebote gewährleistet ist.

Aktuelle Angebote:

Schreibtraining zum Selbstcoaching – mit Mag.a Florentina Astleithner

Journal Wriiting Therapy – mit Mag.a Christine Gruber und Wolfgang Bogner

Hier einige Hintergrundinformationen zur Methode des Journal Writing

Journal Writing Therapy (JWT) ist eine der Formen heilsamen Schreibens. Aus den USA nach Europa bzw. Österreich gebracht hat es Birgit Schreiber, die JWT mit Ansätzen aus der Poesietherapie verbunden hat.

“Die Schreibkur” hat schon Pierre Janet, Arzt und Wissenschaftler an der Salpeterie in Paris, in der auch Sigmund Freud gelernt hat, vor dessen “Redekur” erfolgreich eingesetzt. Traumasensibel, wie es das UNUM institute anbietet, wird die Methode vor allem dadurch, dass jede/r für und mit sich ist. Es wird nicht vorgelesen, aber ausgetauscht, wenn das Bedürfnis danach besteht. Es kommen unterschiedliche, kreative Methoden zum Einsatz, die Schreibblockaden zu überwinden helfen und in den Schreibfluss einzutauchen.

Dass Schreiben physisch und psychisch gesundheitsförderlich wirkt, ist schon mehrfach wissenschaftlich abgesichert (vgl. Pennebaker & Smyth, 2016). Bedingung dafür ist, dass Kreativität und Freude in uns geweckt werden, Selbstreflexion spielerisch passiert, Selbstbewusstsein gesteigert, Selbstwirksamkeit erhöht und Beziehungsbewusstsein und Beziehungswirksamkeit gefördert werden.

Literatur: Pennebaker, J.W.; Smyth, J.M., (2016): Opening up by writing it down – How Expressive Writing Improves Health and Eases Emotional Pain, Guilford Press, New York

Diese Schreibangebote sind auch ein Beitrag, den von Eric Kandel plädierten Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft aufzunehmen. „Kunst existiert, weil sie Mittel bereithält, durch die menschliche Erfahrungen kommuniziert werden können“, so formuliert es Karin Dannecker und Eric Kandel schreibt weiters in seinem Werk „Das Zeitalter der Erkenntnis“ über „die Kunst der unbewussten Gefühle“ anhand namhafter Biografien. Etwas zu Papier zu bringen, lässt uns davor oft noch unbewusste Zusammenhänge erkennen und erleichtert dadurch das Verarbeiten und Loslassen von dem, was belastet und ermöglicht es letztlich, die eigenen Potentiale zu entfalten.

TrauBe

Trauma Behandlung und Beratung
für Frauen, Männer und Familien in der pre-, peri- und postpartalen Zeit

  • TrauBe entsteht als österreichweites Netzwerk, bestehend aus Fachpersonen, die rund um den Zeitraum Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Babyzeit tätig sind. Wir sind multiprofessionell und zählen Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen, Physiotherapeut*innen, Gynäkolog*innen, Hebammen, Elternberater*innen usw. die sich auf die Prä-ventionsarbeit „frühes Bindungstrauma“ spezialisiert, haben zu unseren Mitgliedern.
    Was wir wissen: Personen, die von Traumata betroffen sind, zeigen im Alltag und insbesondere in der Schwangerschaft, der Geburt und den ersten Lebensjahren des Kindes häufig Belastungen, die sich in folgenden Symptomen zeigen können:

    > Traumasymptome z.B. Unruhezustände, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, vermehrtes (kaltes) Schwitzen, Wiedererleben von Bildern, Schreckhaftigkeit …

    > Psychischen Erkrankungen als Folge auf das Traumaerleben: z.B. Panikstörung, Depression, Zwangserkrankungen, Posttraumatische Belastungsstörung …

Zudem wird die Gefahr der transgenerationalen Weitergabe selbst erlebter Traumata auf die Kinder von Expert*innen auf 25 – 33 Prozent beziffert. Betroffene zeigen ein erhöhtes Risiko, die Geburt des eigenen Kindes als traumatisch zu erleben. Außerdem gibt es auch Personen ohne Vortraumatisierungen, die im Rahmen von Schwangerschaft und Geburt kritische Belastungen und ein Primärtrauma erleben.

  • Was wir tun: Wir lassen Betroffenen zeitnah und unkompliziert die Hilfe zukommen, die sie gerade brauchen:
    > Krisenintervention
    > Informationen über Traumareaktionen und Verarbeitung für betroffene  Privatpersonen und Fachkräfte
    > Wissensvermittlung im Umgang mit Traumareaktionen, um mögliche
    Traumafolgeerkrankungen zu verhindern
    > Beratung, psychotherapeutische oder klinisch- psychologische  Intervention, Supervision
    > Aktivierung von Unterstützungssystemen wie z.B. spezialisierte Beratungseinrichtungen
    > Bereitstellung einer virtuellen Österreich-Landkarte, die es Betroffenen ermöglicht, im unmittelbaren Umkreis Hilfe zu finden. Die darin  angeführten Fachkräfte sind Mitglieder im Netzwerk TrauBe
    > Angebote für Fachkräfte in Form von Vernetzung, Tagungen, Schulungen, Fort- und Weiterbildungen
  • Wer kann sich an uns wenden?
    > Von psychischem Trauma betroffene Frauen, Männer, Kinder und deren Angehörige, die im Rahmen von Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre des Kindes Belastungen erleben, die in Zusammenhang mit einem erlebten Trauma stehen.
    > Fachkräfte, die in diesem Bereich arbeiten und sich mit anderen Fachkräften vernetzen und themenspezifisch fort- und weiterbilden wollen. 
  • Unsere Ziele: Wir informieren und sensibilisieren für das Thema  psychisches Trauma vor, während und nach der Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr. Einerseits um die Entstehung von Traumafolgeerkrankungen wie Depression, Angststörungen,  Posttraumatischer Belastungsstörungen usw. zu verhindern, andererseits um Fachkräften die Möglichkeit von Fort- und Weiterbildungen anzubieten.

Kontakt:
office@unum.institute, Betreff: TrauBe
Mag.a Dr.in Manuela Werth
Prof. (FH) Martina König-Bachmann, BSc, MHPE
Mag.a Judtih Raunig

Unsere vier Fachbereiche

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