Marion Diatel
„Serendipity“ – eine glückliche Fügung brachte mich zum Journal Writing und ich bin und fühle mich dadurch bereichert. Schreiben ist für mich wie eine Oase im Alltag, ein Möglichkeitsraum, den ich immer in meiner Nähe habe. Schreibend orientiere ich mich, beruhige mich – wenn notwendig, bin kreativ oder freue mich dankbar über wunderschöne Momente.
In einer Gruppe zu schreiben bietet, meiner Meinung nach, zusätzliche eine nährende Qualität des Miteinanders, die mich sehr berührt. Die Unterschiedlichkeit jedes Einzelnen hat Platz, der achtsame Rahmen gibt Halt und die Vielfalt bereichert am Ende.
Dabei fällt mir ein Zitat von Konrad Lorenz ein, das in Gerald Hüthers Buch „Was wir sind und was wir sein könnten“ steht: „Es hat mich immer wieder geradezu erschüttert, dass der singende Vogel haargenau in jener biologischen Situation und in jener Stimmungslage seine künstlerische Höchstleistung erreicht wie der Mensch, dann nämlich, wenn er in einer gewissen seelischen Gleichgewichtslage, vom Ernst des Lebens gleichsam abgerückt, in rein spielerischer Weise produziert.“ (Lorenz, K.: Die angeborenen Formen möglicher Erfahrung, Zeitschrift f. Tierpsychologie Bd. 5, S 16 – 409, 1942)
Als Pädagogin begleite ich Menschen jeden Alters von Säuglingen im Spielraum bis zu Senioren in speziellen Bewegungseinheiten. Ich bin ständig auf der Suche nach einem Raum für Selbsterkenntnis, einer inspirierenden Umgebung oder auch nach Werkzeugen, Dingen, die Menschen einladen, genau dieses seelische Gleichgewicht für sich zu finden und unterschiedlichsten Herangehensweisen Raum bieten. Schreibräume sind Räume, die für mich genau diese Möglichkeit eröffnen.